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der dsv-jugend

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Historie 31.08.2023

Faszination Jugendcamps

bis heute

Lasst uns einen Blick auf die Zeit der Jugendcamps der 2000er bis heute werfen. Die dsv-jugend hat bereits vor dem Jahr 2000 viele große Camps anlässlich der internationalen Meisterschaften veranstaltet (siehe Jubiläumsbeitrag März) – doch jetzt sollen die Höhepunkte und Rekorde kommen.

Seit der Jahrtausendwende war die dsv-jugend in Rom, Budapest, Barcelona, Berlin und Shanghai. Fünf riesige Weltmetropolen, in denen meist mehr als 100 Jugendliche und junge Erwachsene Kultur, Sport, Sehenswürdigkeiten, Menschen und Orte entdeckt haben. Auch öffentlicher Personennahverkehr in anderen Städten ist spannend. Oder hast du schon einmal „Mister X“ im ganzen U-Bahn-Netz in Budapest gespielt? Oder mit 150 Jugendlichen die Humba in einer chinesischen Metro ausprobiert?

In allen Camps war großes Programm gestrickt, kategorisiert in: Camp-Life, Sportveranstaltungen, Freizeit, Kultur, Action und ggf. Strand. Jeden Tag konnten die Teilnehmer*innen wählen, welches Programm sie gerne machen möchten. Ein paar Programm-Punkte, wie zum Beispiel 2014 in Berlin das Freiwasserschwimmen, waren Pflicht. Denn gemeinsam kann man schließlich viel stärker die deutschen Sportler*innen anfeuern.

Das Camp in Barcelona 2013 ist ein Paradebeispiel für ein organisatorisches Meisterwerk, welches jede*r Teilnehmer*in sicherlich als Traum-Urlaub und Jugendbegegnung in Erinnerung haben wird. 450 Teilnehmer*innen, 50 Animateure, ein Campingplatz, 50 Zelte, eine Bühne und ein toller Strand haben eine traumhafte Atmosphäre ergeben, um ein dsv-jugend Camp zu verwirklichen.

Jeden Abend war ein großer Themenabend, zum Beispiel Disco, Casino, Sportler*innen, Talentshow, etc. auf der Bühne, an denen jede*r teilnehmen konnte. Jeden Tag wurde frisch (!) gekocht vom starken Animationsteam. Überlege dir an dieser Stelle einmal wie du in einem Zelt mit einem Wasseranschluss und begrenztem Strom für 500 Personen kochen kannst. Das ist eine Herausforderung, die Tag für Tag knapp  drei Wochen lang gemeistert wurde. Mit 450 Personen wurde die Stadt Barcelona besichtigt, das Stadion und das Village davor gefüllt, Anfeuer-Rufe beim Schwimmen, Wasserball, Springen, Synchro und Freiwasser mit Leib und Seele gebrüllt, und die Zeit an Strand und im Camp genossen.

Lasst uns ein Resümee ziehen, warum gibt es dsv-jugend Camps? Zum Erleben und Begegnen! Zum Erleben von Sportveranstaltungen, die man sonst nur im Fernsehen sieht, zum Erleben von Kultur, die man nur von Bildern kennt, zum Erleben von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit mit Gleichaltrigen und um ganz neue Sachen auszuprobieren. Man begegnet neuen Menschen, Vorbildern und Idolen, schließt Freundschaften und pflegt diese bis heute.

dsv-jugend Camps – in welcher Größe auch immer – liefern all diese Dinge und können Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Entwicklung viele Mehrwerte beitragen.

Historie 31.07.2023

Lange Traditionen bis heute

Internationale Jugendarbeit

Habt ihr schon mal den Begriff Internationale Jugendarbeit (IJA) gehört? 

Vielleicht wart ihr mal bei einem Schüleraustausch dabei oder habt Veranstaltungen in eurer Gemeinde oder Stadt mit der Partnergemeinde/-stadt besucht? IJA gibt es auch im Sport. Junge Menschen erhalten über ihre gemeinsame Verbundenheit zum Sport eine Austauschmöglichkeit mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen und können so ihren Horizont erweitern.

Auch in unserer 50-jährigen Geschichte hat die IJA eine lange Tradition. Über viele Jahre hinweg gab es insbesondere im Bereich der Fachsparten regen internationalen Austausch im Nachwuchsleistungssport. Auch die Jugendlager zu den Schwimmgroßereignissen wie EM oder WM waren von Beginn an international ausgerichtet. Bereits beim ersten Camp zur WM 1978 in Berlin waren insgesamt 10 Nationen vertreten . 2002 war sogar eine japanische Delegation im Rahmen des mittlerweile 50-jährigen Deutsch-Japanischen Simultanaustausches während des EM-Camps in Berlin zu Gast.

IJA bietet dabei viele positive Effekt für die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Durch das Kennenlernen neuer Kulturen und gemeinsame Aktivitäten mit den Jugendlichen anderer Länder fördert sie die interkulturellen Kompetenzen sowie das politische Verständnis der Teilnehmenden und trägt damit zur friedlichen Völkerverständigung bei.

Leider ist die IJA in den vergangenen Jahren im Zuge der Corona-Pandemie beinahe zum Erliegen gekommen. Denn Reise- und Kontaktbeschränkungen machten den Austausch zwischen jungen Sportler*innen nicht nur in der dsv-jugend nahezu unmöglich. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei. Dennoch muss die IJA erst langsam Schritt für Schritt wiederaufgebaut werden und wir sind froh, dass nach und nach immer mehr internationale Jugendbegegnungen ins Leben gerufen werden können.

Besonders freut es uns, dass wir im Januar 2023 sogar einen Poste im Jugendvorstand für dieses Themenfeld besetzen können.  „Unser erklärtes Ziel ist es, mehr internationale Begegnungen für junge Sportler*innen aus dem Schwimmsport zu ermöglichen. Dafür nehmen wir beispielsweise an Fachkräfteaustauschen und Partnertagungen teil“ erklärt Jule Schriefer, besagtes Mitglied des Jugendvorstandes für das Ressort IJA. „Im Fokus unserer Arbeit steht dabei aktuell besonders der Austausch mit Frankreich über das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW).“

Vorreiter in diesem Feld ist die Fachsparte Wasserball, welche in den letzten beiden Jahren insgesamt drei binationale Maßnahme im Bereich der Nachwuchskader organisieren konnte. Die gemeinsamen Erlebnisse der jungen Wasserballer machen Hoffnung und Lust auf mehr internationale Begegnungen und Verbindungen durch den Sport. „Solche internationalen Begegnungen sind gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je, dienen sie doch neben einer Förderung der sportlichen Entwicklung auch als Brücke und Zeichen von Freundschaften zwischen verschiedenen Nationen,“ hebt Marc Steinberger als Leiter des Wasserball-Austausches den Wert für die Jugendlichen hervor. 

Hinzu kommen speziell im Frankreichaustausch natürlich 2024 die Olympischen Spiele in Paris 2024, welche bereits auf vielfältige Weise ihren Schatten vorauswerfen. Grund genug, dass auch wir aktuell intensiv Kontakt zu französischen Partnerorganisationen für eine internationale Jugendbegegnung während der Spiele in Paris 2024 suchen. Gespannt bleiben lohnt sich also…

Habt auch ihr Lust auf Internationales und wollt selbst eine internationale Jugendbegegnung im Verein organisieren? Gerne unterstützen wir euch, zusammen mit der dsj, in der Organisation und bei der Suche nach einer Partnerorganisation.

Ehren- und Hauptamt gemeinsam bei der JVV 2010

Historie 30.06.2023

Schon vor 50 Jahren im Home-Office!

Entwicklung der ehren- und hauptamtlichen Strukturen

50 Jahre Deutsche Schwimmjugend bedeuten auch 50 Jahre ehrenamtliche Tätigkeiten für die Kinder und Jugendlichen im Deutschen Schwimmverband. Aber nicht nur Ehrenamtliche haben in diesem Zeitraum die Jugendarbeit vorangetrieben. Schon vor der Eigenständigkeit der Schwimmjugend im Jahr 1973 gab es auch „hauptamtliche“ Mitarbeiter, deren Fokus ganz klar auf die Kinder und Jugendlichen im Verband ausgerichtet war.

Fritz Hahne, Mitte der 60iger Jahre „Jugendwart Schwimmen“ im Deutschen Schwimmverband, stellte damals die Weichen für die Jugendarbeit im DSV. Er akquirierte Gelder für die stundenweise Anstellung eines Mitarbeiters. Der erste, der hier erwähnt werden muss, ist Günter Lingenau. Der heute 83-Jährige, Ehrenmitglied seines Stammvereins VfR Übach-Palenberg – die Schwimmsportschule des Landesschwimmverband NRW sollten viele von euch kennen – war bereits vor mehr als 50 Jahren für den Deutschen Schwimmverband im Einsatz. „Auf Stundenbasis kümmerte er sich dann u.a. um die Bestenliste des Deutschen Schwimmverbandes“ erinnert sich Rainer Wittmann im Gespräch mit Uwe Hermann, dem aktuellen Vorsitzenden der Deutschen Schwimmjugend.

Zunächst in der Jugend war Lingenau später als Vizepräsident auch für die „Erwachsenen“ im Schwimmverband zuständig. Günter Lingenau initiierte auch die Verbindung zum DFJW, dem Deutsch- Französischen Jugendwerk. Diese Verbindung betreute er lange Jahre und organisierte und vermittelte viele Fahrten und Begegnungen zwischen französischen & deutschen Vereinen und den Schwimmverbänden untereinander.

Günter Lingenau hier mit Nadine Mengelkamp (ehemalige Vorsitzende des Ausschusses “Gesellschaft und Kultur” im Jugendvorstand) bei der JVV 2008 bei der Vorstellung der DFJW-Aktivitäten

Die Strukturen in der hauptamtlichen Jugendarbeit wurden von Günter Lingenau gelegt, zusammen mit dem ersten Jugendwart, Rainer Wittmann, der 1973 als Vorsitzender der Deutschen Schwimmjugend für alle Fachsparten gewählt wurde. Wittmann war dann für die Einstellung von Gerhard Friederichowitz verantwortlich. Der Berliner durfte schon vor einem halben Jahrhundert im „Home-Office“ arbeiten. „Wir waren schon damals innovativ und unserer Zeit voraus“ schmunzelt Wittmann im Gespräch. Friederichowitz war auf Teilzeit angestellt und durfte von „daheim arbeiten“, wie es heute, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, in vielen Bereichen üblich ist.

Auf den Berliner folgte dann Dieter Weyer 1975, der als erster Jugendsekretär in Vollzeit beim Deutschen Schwimmverband angestellt war und diese Tätigkeit 20 Jahre ausübte. „Die Aufgaben der Jugend wurden immer mehr und komplexer, das konnte man ehrenamtlich nicht alles schaffen“ erinnert sich Wittmann. Seit 1975 gibt es daher hauptamtliche Mitarbeiter*innen in der Deutschen Schwimmjugend.

Aufgrund der zahlreichen Aktivitäten der Schwimmjugend gab es zwischenzeitlich sogar zwei feste Stellen in der Jugend. „Die Deutsche Sportjugend hat die Notwendigkeit hauptamtlicher Mitarbeiter*innen in der Jugendarbeit der Spitzenverbände früh erkannt und diese finanziell gefördert“ stellt Uwe Hermann fest. Durch die Fördermittel ist es den Verbänden, auch dem Deutschen Schwimmverband, möglich gewesen, Personal für die Stellen der Jugendreferent*innen oder Jugendsekretär*innen einzustellen. „In manchen Jahren auch beides, wie aktuell“ freut sich Hermann über die aktuelle, doppelte Besetzung des Jugendsekretariats der Deutschen Schwimmjugend. Nachdem zwischen 2018 und 2021 keine Personalstelle in der Jugend besetzt war, konnte für das Jahr 2021 Abhilfe geschafft werden. Seitdem ist Linda Hohmann Jugendreferentin. Mit dem Projekt „Aufholen nach Corona“ wurde die Bewerbung für die Stelle des „Aufbau-Manager“ ebenfalls positiv beschieden und konnte mit Ferdinand Strunk besetzt werden. „Die Aufgaben werden mehr, wir vergrößern unsere Tätigkeitsfelder, eine dritte Stelle für die Jugend könnte diesem gerecht werden – das ist das große Ziel“ blickt Schwimmjugendvorsitzender Uwe Hermann schon mal voraus.

Die Leitlinien der Jugendarbeit geben dabei aber die Ehrenamtlichen vor – die gewählten Vertreter*innen der Jugend. „Das Prozedere dafür ist in der Jugendordnung beschrieben“ erklärt Uwe Hermann. Die aktuelle Jugendordnung wurde im Jahr 2022 bei der „LFK Jugend“ einstimmig verabschiedet. LFK steht dabei für Länderfachkonferenz Jugend, die einmal jährlich stattfindet. Teilnahmeberechtigt sind die Vertreter*innen der Landesschwimmjugenden der 16 Landesschwimmverbände, die Vorsitzenden der Abteilungen im DSV oder entsprechende Vertretungen sowie der Jugendvorstand (JV). „Jeder Landesverband hat dabei zwei Stimmen, alle anderen eine Stimme. „Sie entscheiden mit ihren Stimmen die Wahl der*des Vorsitzende*n“ erläutert Fabian Jöbkes, der Jugendwart des größten Landesverbandes aus Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Jugendvorstand.

Eine wesentliche Änderung der aktuellen Jugendordnung ist dabei, dass auch der Jugendvorstand, bestehend aus bis zu sieben Personen, gewählt wird. „In der Vergangenheit wurde der Jugendvorstand vom Vorsitzenden berufen“ erklärt Jöbkes, „wir wollten hier aber auch die Mitbestimmung der Mitglieder und lassen den Jugendvorstand nun komplett wählen“ fügt er hinzu. Im Jahr 2020 wurde die Jugendordnung umfassend überarbeitet und neu abgestimmt. Im Jahr 2022 war eine weitere Überarbeitung – Stichwort digitale Versammlung wegen Corona – notwendig.

Vor der Strukturreform des Deutschen Schwimmverbandes im Jahr 2018 hieß die „LFK Jugend“ noch Jugendvollversammlung (JVV). Zusätzlich gab es den Hauptjugendausschuss (HJA). Alle zwei Jahre wurden bei der JVV im Frühjahr neu gewählt und nach der Wahl des Vorsitzenden der Jugendvorstand berufen. In Jahren ohne Wahlen gab es zweimal HJA, je 1x im Frühjahr und Herbst. „Die Landesschwimmjugenden richteten diese Veranstaltungen aus, dabei ging es sozusagen reihum“ weiß Uwe Hermann zu berichten. Auch eine gemeinsame Netzwerkveranstaltung, oft sportlicher Natur, fand zu den HJA-Sitzungen statt.

Im Jahr 2006 kam ein weiteres „Gremium“ hinzu – das Juniorteam. Dieses bestand aus 10 berufenen jungen Engagierten und hatte zum Ziel Partizipation und Mitbestimmung von Jugendlichen zu fördern und Nachwuchskräfte zu binden. Um die Mitglieder des Juniorteams an die Arbeit im Jugendvorstand und den Ausschüssen heranzuführen, wurden Patenschaften – heutzutage würde man von Mentoring sprechen – zwischen den ehrenamtlichen Ausschussmitgliedern und den Juniorteam-Mitgliedern festgelegt, so dass alle eine feste Ansprechperson hatten.

Die Juniorteammitglieder konnten in die verschiedenen Aufgabenbereiche der dsv-jugend hineinschnuppern, bei Veranstaltungen unterstützen und eigene Projekte entwickeln. Das erste selbst entwickelte Projekt war beispielsweise die Pool-Party beim dsj-Jugendevent in Weimar 2007, das zu einem vollen Erfolg wurde.

Viele der Juniorteam-Mitglieder der ersten Stunde engagierten sich viele Jahre in der dsv-jugend, später auch in den verschiedenen Ausschüssen oder im Jugendvorstand und neue junge Engagierte rückten ins Juniorteam nach. So konnten mehrere Generationen von jungen Engagierten sich aktiv in die Arbeit der dsv-jugend einbringen und neue Ideen, aber sich auch persönlich weiterentwickeln. „Dieser lose Zusammenschluss junger, engagierter Menschen hat sich bewährt“ ergänzt Marvin Schenk. Schenk ist im aktuellen Jugendvorstand gewähltes Mitglied und fand den Weg dorthin über die Teilnahme an Maßnahmen der Jugend und das Juniorteam. Diesem Beispiel folgen wollen (hoffentlich) auch die aktuellen Mitglieder des neu gegründeten Juniorteams 2023!

Historie 31.05.2023

Qualifizierung im Laufe der Jahr

Einführung der SKS/SL-Konzepte

Schwimmen ist ein Kulturgut und mit all seinen Facetten eine der wenigen Lifetime-Sportarten (Babyschwimmen bis Rehasport im Wasser). Daher sollte jedes Kind Schwimmen lernen, erstens um im Bewegungsraum Wasser vielfältige Erfahrungen machen zu können, zweitens um andere Wassersportarten wie Kanu, Rudern, Segeln, Surfen, Wasserski etc. ausüben zu können und drittens natürlich aus Sicherheitsgründen (Unfallgefahr beim Besuch von Schwimmbädern, Badeseen, Fluss, Strand, Gartenteich etc.).

Seit vielen Jahren setzt sich die dsv-jugend daher intensiv mit dem Thema Schwimmausbildung auseinander. Denn auch wenn Schwimmen für viele selbstverständlich ist, gab und gibt es in Deutschland noch immer eine alarmierend hohe Zahl von Kindern und Jugendlichen, die nicht sicher schwimmen können.

Deswegen hat die dsv-jugend die Initiative ergriffen, um langfristig die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu verbessern. Eine der bedeutendsten Entwicklungen war dabei die Einführung der Konzeptionen zum Säuglings- und Kleinkinderschwimmen (SKS) und zur Anfängerschwimmausbildung (SL)  sowie entsprechender fundierter zielgruppenspezifischer Zertifikatsausbildungen für Kursleitungen, die einen spezielleren Fokus als die allgemeine Trainer*innenausbildung setzen.

Ziel der Einführung des SKS-Konzepts bereits in den 1990er Jahren war und ist es, schon den Jüngsten so früh wie möglich die Angst vor dem Wasser zu nehmen und den Spaß am Wasser zu vermitteln. Das Konzept wurde von erfahrenen Kursleitungen, Schwimmlehrer*innen, Wissenschaftler*innen und Kinderärzt*innen entwickelt und umfasst Methoden und spezielle Übungen, die auf die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 0 bis 4 Jahren abgestimmt sind.  Dabei steht die Wassergewöhnung im Vordergrund. Es legt dabei einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und die Förderung der Eltern-Kind-Beziehung im Wasser.

Die Ausbildung vermittelt zudem Kenntnisse über die körperliche und geistige Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern sowie über die Gestaltung von Eltern-Kind-Kursen. Sie richtet sich an Mitarbeitende von Schwimmvereinen und Ortsgruppen der Rettungsschwimmverbände, Kursleitungen von Schwimmschulen, Volkshochschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen, Geburtshelfer*innen und Fachkräfte für Bäderbetriebe, die im Bereich SKS tätig sind oder werden wollen.

Auch das Thema der Anfängerschwimmausbildung hat in der Arbeit der dsv-jugend in den letzten Jahrzehnten einen hohen Stellenwert besessen. Die Konzeption SL wurde in den 2000er Jahren vom Lehrteam der dsv-jugend entwickelt und ist heute ein wichtiger Bestandteil der Schwimmausbildung in Deutschland. Sie berücksichtigt Aspekte der Wassergewöhnung, des Schwimmen Lernen und der Bewegung im Wasser. Das Spektrum reicht dabei von der Entwicklung des menschlichen Körpers, des Verhaltens und der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen über die Eigenschaften des Wassers, der schwimmerischen Techniken und darüber hinaus. Die Konzeption SL setzt dabei auf einen spielerischen Ansatz zur Vermittlung der Grundfertigkeiten im Wasser als Basis für eine Weiterentwicklung verschiedener Schwimmtechniken als auch Schwimmsportdisziplinen sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport.

Die Ausbildung zum SL-Zertifikat richtet sich an Mitarbeitende von Schwimmvereinen, Leitungen und Mitarbeitende von Schwimmschulen, Kursleitungen in anderen Bildungsinstitutionen, Mitarbeitende von Bäderbetrieben und Erziehungs- und Lehrkräfte, die Kinder im Schwimmen unterrichten möchten. Dabei werden neben den grundlegenden Schwimmtechniken auch Lehrmethoden und Unterrichtsgestaltung vermittelt. Ziel ist es, den Teilnehmenden das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um Schwimmunterricht in verschiedenen Altersgruppen und Leistungsstufen zu erteilen.

Die dsv-jugend legt dabei großen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung und vermittelt den Teilnehmenden neben theoretischem Wissen auch praktische Erfahrungen im Unterrichten von Schwimmkursen. Die Ausbildung wird von erfahrenen Referent*innen geleitet, die über langjährige Erfahrung im Schwimmunterricht verfügen. Zudem gibt es ein eigenes Handbuch, das die Ausbildung begleitet und auch von vielen Landesschwimmverbänden in der Qualifizierungsarbeit eingesetzt wird. Regelmäßige Fachtagungen und themenspezifische Fortbildungen runden das Angebot ab.

Um die SKS- und SL-Zertifikatsausbildungen auch zukünftig attraktiv und modern zu gestalten ist u.a. aktuell eine Weiterentwicklung hin zu einem Blended-Learning-Format sowie die Überarbeitung einiger Inhalte und des Handbuchs in Arbeit.

Die dsv-jugend hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel Zeit und Engagement in diese Aus- und Fortbildung von Kursleitungen investiert, um sicherzustellen, dass die Schwimmausbildung in Deutschland auf höchstem Niveau stattfindet. Denn Schwimmen ist nicht nur eine wichtige Sportart, sondern auch eine Fähigkeit, die im Alltag und vor allem in Gefahrensituationen lebensrettend sein kann. Mit gut ausgebildeten Schwimmlehrer*innen können mehr Menschen für den Schwimmsport begeistert werden und gleichzeitig die Sicherheit im Wasser erhöht werden.

Schwimmen ist zudem eine Sportart, die unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft ausgeübt werden kann. Die dsv-jugend setzt sich daher auch vermehrt in den Bereichen Vielfalt, Inklusion und Integration ein, so dass möglichst viele Kinder und Jugendliche die Chance erhalten, Schwimmen zu lernen und somit am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Historie 30.04.2023

50 Jahre vor Ort

dsv-jugend Rahmenprogramme

Nicht nur international ist die dsv-jugend in den letzten 50 Jahren unterwegs gewesen. Sie begleitete auch viele nationale Meisterschaften und weitere Veranstaltungen mit einem bunten Programm für Jugendliche, Sportler*innen, Trainer*innen, Funktionär*innen und Zuschauer*innen. Neben der Gestaltung der „schwimmfreien Zeit“ für die Jugendlichen geht es dabei immer auch darum den Kontakt zu den Vereinen an der Basis zu suchen, Informationen bereitzustellen und auf die anstehenden Projekte der dsv-jugend aufmerksam zu machen.

In den 90er-Jahren standen dabei zunächst Mal- und Bastelaktionen, T-Shirt- und Button-Druck, aber auch Workshops oder Diskussionsrunden vor allem für die jugendliche Zielgruppe auf dem Programm. Noch heute zieren die beliebten bunten Schlüsselbänder so manchen Schwimmer-Rucksack. Später kamen z.B. ein mobiles Internet-Cafe, eine Aufenthaltslounge und verschiedene Großspielgeräte zum Einsatz. Nicht selten schickten die Trainer*innen ihre Zöglinge bei den Meisterschaften zum dsv-jugend-Kicker – zum „Wachwerden“. Auch das bekannte XXL-Vier-Gewinnt vertrieb so einigen Sportler*innen die teilweise langen Wartezeiten an den Wettkampftagen.

Der große blaue „Opti-Dome“ lockte Trainer*innen, Funktionär*innen und Zuschauer*innen an den dsv-jugend-Stand, versprach doch die Aktion „Becher-ohne-Boden“ von früh bis spät heißen Kaffee, Tee als Flatrate und so manchen Plausch mit den Kolleg*innen aus der ganzen Republik. Die Tassen mit dem jeweiligen Veranstaltungslogo wurden dabei zum wahren Sammelobjekt und nicht selten schon nach kurzer Zeit ausverkauft. 

Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin war es einige Jahre beliebtes Ritual das Siegerehrungspodest gemäß des Gastgeberlandes des nächsten Saisonhighlights zu gestalten. So brachte die dsv-jugend z.B. griechisches oder kanadisches Flair in die SSE und die Medaillenkinder überreichten die Medaillen stilecht als griechische Götter oder kanadische Ranger.

Auch andere Großveranstaltungen wie die Jugendmesse YOU oder das bundesweite Jugendevent der Deutschen Sportjugend fanden im Lauf der Jahre Platz im Kalender. Unterstützt werden die Rahmenprogramme nicht selten vom Verein zur Förderung der Deutschen Schwimmjugend. So übernahm der Förderverein z.B. die Kosten für neue Spielgeräte, weiteres Equipment oder die Unterbringung der ehrenamtlichen Helferinnen.  

Nach dem erfolgreichen Restart bei den Deutschen Freiwassermeisterschaften in Mölln im vergangenen Jahr, ist die dsv-jugend auch in 2023 wieder bei zwei Wettkämpfen mit ihrem Angebot vertreten. Freut euch also auch auf Spaß, Unterhaltung und Kaffee ohne Ende bei den DJM in Berlin (23.-27.05.) sowie den DMF in Regensburg (22.-24.06.).

Historie 31.03.2023

Das erste internationale Jugendlager

Schwimm-WM 1978 in Berlin

„Ein Internationales Jugendlager anlässlich der Olympischen Spiele? Ja! Das ist interessant, bietet ein weites Spektrum an Möglichkeiten; sowas zieht – auch und gerade Jugendliche. Aber anlässlich einer Weltmeisterschaft? Das ist neu! Ein Experiment! Kann eine Sportart so viele interessierte Jugendliche locken, dass sich der Aufwand lohnt?“

So beschreibt Ulla Wiederhold, damals Jugendwartin des DSV und Vorsitzende des Organisationskomitee-Jugendlager, in ihrem Bericht die Überlegungen im Vorfeld des Internationalen Jugendlagers anlässlich der 3. Weltmeisterschaften im Schwimmen, Springen, Wasserball und Synchronschwimmen in Berlin (West) 1978.

Die Antwort auf diese Frage liefern die Teilnehmenden welche aus dem gesamten Bundesgebiet aber auch aus Dänemark, Australien, Panama, Frankreich, Japan, Luxemburg, Griechenland, Israel und der Schweiz anreisen. Über 400 schwimmbegeisterte Jugendliche im Alter von 15 – 18 Jahren sind gekommen. Sie lautet JA! Ein Jugendlager zu einer WM? – das zieht!

Erklärtes Ziel ist es damals allen Beteiligten ein „unvergessliches Erlebnis“ zu bieten. Neben dem Besuch der Wettkämpfe steht ein breit gefächertes Rahmenprogramm aus kulturellen, sportlichen und kreativen Programmpunkten auf dem Plan. Verbunden durch den Schwimmsport sollen die Teilnehmenden sich kennen lernen, austauschen, internationale Begebungen erleben, Freundschaften knüpfen und gemeinsam verbindende Erlebnisse im Stadion sammeln. Dieser Plan geht damals voll auf. Als „fantastisch“ und „wunderschön“ beschreiben Teilnehmende das Camp im Nachgang in diversen Zeitungsartikeln.

Trotz des enormen Erfolgs verfängt die Idee jedoch leider nicht, dass die Organisatoren einer WM grundsätzlich ein Internationales Jugendlager mitplanen. Dennoch ist der damalige Jugendausschuss des DSV von seiner Idee und den Möglichkeiten der Vernetzung und Bindung der Jugendlichen an den Schwimmsport durch Camps bei sportlichen Großveranstaltungen überzeugt.

Finden sie 1986 (JEM, Berlin) und 1989 (EM, Bonn) erneut in Deutschland statt geht es von nun an auch in andere Länder. So beispielsweise 1991 zur WM ins australische Perth. „3 Wochen waren wir vor Ort. Geschlafen wurde in Bungalows und zur Abschlussparty waren sogar die Sportler*innen anwesend“ erinnert sich Ralf Hermann, damaliger Teilnehmer.

Auch wenn 1991 mit Australien die weiteste Entfernung zurückgelegt wurde, finden Camps der dsv-jugend zu Internationalen Großereignissen bis heute statt und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Einmal zusammen mit Gleichgesinnten die großen Stars und Vorbilder hautnah erleben.  Dieser Reiz bleibt, damals wie heute!

Im August berichten wir euch dann von den aktuelleren Camps ab dem Jahr 2000 und welche Teilnehmenden von damals heute noch in der dsv-jugend aktiv sind.

Historie 28.02.2023

Ziele der dsv-jugend

Im Wandel der Zeit

Als Pionierarbeit hat Rainer Wittmann die Jahre rund um die Gründung der Deutschen Schwimmjugend in den 70ern bezeichnet. Ziel war es damals zunächst den Gedanken von Partizipation und Mitbestimmung der Jugend in die Fläche zu tragen und außersportliche Jugendarbeit in den Landesverbänden und den Vereinen zu etablieren. Dazu wurde zunächst die Ausbildung von Jugendleitungen sowie die Einführung von Jugendordnungen forciert.

Aber auch verbandsintern hatte man sich klare Ziele zur Stärkung der Jugend auf allen Ebenen und in allen Fachsparten gesetzt. So wurde der Begleitung und Betreuung der Jugendnationalmannschaften zu den internationalen Saisonhöhepunkten ein hoher Stellenwert eingeräumt. Auch zusätzliche internationale Maßnahmen für die Nachwuchsmannschaften z.B. über Austauschbegegnungen insbesondere mit französischen Auswahlen boten einen Mehrwert für die jugendlichen Leistungssportler*innen. Eine Möglichkeit, die bis heute besteht und die die Deutsche Schwimmjugend gerne unterstützt

Nachdem die Jugendarbeit in allen Landesverbänden und Fachsparten Fuß gefasst hatte, wurden weitere inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Dabei war die Jugend stets nah an den Trends und so fanden beispielsweise auch gesellschaftspolitische Themen wie Anti-Doping und Gesundheitsförderung oder Themen aus der (damaligen) Vereinspraxis, wie Projektmanagement, Internetnutzung und Homepagegestaltung früh Eingang in die Bildungsarbeit.

Bei der Entwicklung fundierter zielgruppenspezifischer Qualifizierungsmöglichkeiten fürs Säuglings- und Kleinkinderschwimmen (SKS) und die Anfängerschwimmausbildung (SL) ging die Jugend ebenfalls voran. Die Zertifikatsausbildungen SKS und SL ab 1996 waren das Ergebnis.

Mittlerweile verfolgt die Deutsche Schwimmjugend eine große Vielfalt von Zielstellungen. Dabei sind aktuell vor allem die Engagementförderung und die Qualität in der Anfängerschwimmausbildung durch die Weiterentwicklung der Zertifikatsausbildungen Schwerpunkte der Arbeit.

Durch Aktionen für Kinder und Jugendliche und emotionale Erlebnisse in der Gemeinschaft, z.B. Jugendfanreisen zu diversen Europa- und Weltmeisterschaften im Schwimmen, wie zuletzt im Sommer 2022 nach Rom, soll eine Bindung an den Schwimmsport erzielt werden. Damit soll langfristig die Motivation für eigenes Engagement in der sportlichen und außersportlichen Jugendarbeit erzeugt werden.

Die Betreuung der Jugendleistungssportmaßnahmen hat sich in den letzten Jahren wieder vermehrt in die Fachabteilungen des DSV verlagert. Dafür ist der gesellschaftspolitische Anteil mit Themen wie internationale Jugendarbeit, Teilhabe und Vielfalt oder Schutz vor Gewalt mittlerweile sehr ausdifferenziert. Anti-Diskriminierungsarbeit, Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind nur einige Schlagwörter weiterer aktueller Themen. Zusätzlich sind Aufgabenfelder in den Bereichen Social-Media und Digitales hinzugekommen.

Natürlich wird die dsv-jugend sich auch weiterhin diesen und weiteren aktuellen Themen widmen – für und vor allem mit der Jugend.

Historie 31.01.2023

Die Gründung der dsv-jugend

12. Mai 1973

Seit 1973 existiert die Deutsche Schwimmjugend als eigenständige Jugendorganisation innerhalb des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. Das möchten wir gemeinsam mit euch feiern und euch daher, über das Jubiläumsjahr hinweg, immer am letzten Tag des jeweiligen Monates, etwas über ein spezielles Thema unserer ereignisreichen Geschichte berichten.

Diesen Monat beschäftigen wir uns mit der Entstehung und offiziellen Gründung der Deutschen Schwimmjugend als eigenständige Jugendorganisation:

Der 12. Mai 1973 kann als Geburtsstunde der Deutschen Schwimmjugend (damals noch Deutsche Schwimmerjugend) als eigenständige Interessenvertretung der jugendlichen Schwimmsportler*innen gesehen werden. Beim damaligen Verbandstag des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. in Bonn war der durch den Jugendausschuss eingereichte Antrag Nr.6 zur Einführung der Jugendvollversammlung als oberstes Organ der Deutschen Schwimmerjugend mit der erforderlichen Mehrheit angenommen worden.

Zwar wurde bereits zuvor regelmäßig ein Verbandsjugendwart gewählt, der sich einen Jugendausschuss berufen konnte, die Jugendarbeit wurde aber vor allem durch Sachbearbeiter in den Fachsparten verwaltet. „Sportliche Jugendarbeit war nur ein Anhängsel in den Fachsparten. Allgemeine Jugendarbeit gab es nicht.“ erinnert sich Rainer Wittmann, ehemaliger Jugendwart, an die damaligen Gegebenheiten.

Mit der Änderung des Jugendwohlfahrtsgesetzes Anfang der 70er-Jahre war jedoch eine echte Partizipation der Jugend in Verbänden und Vereinen sowie eine Stärkung der allgemeinen, außersportlichen Jugendarbeit notwendig, um weiterhin zuschussfähig zu sein. Die Verbände mussten sich also anpassen.

Mit der Erarbeitung einer entsprechenden Jugendordnung und viel Überzeugungsarbeit in den Fachausschüssen legte man den Grundstein für die notwendige Satzungsänderung. Auch wenn die Jugendordnung 1973 nicht in Gänze wie beantragt angenommen und in die Satzung aufgenommen wurde, so waren die Errungenschaften doch ein riesiger Erfolg: die Jugendvollversammlung und eigenständige Wahl des Verbandsjugendwarts durch Delegierte der Landesverbände sowie die selbstständige Verwaltung der Finanzen und Ernennung von Jugendsachbearbeitern für sportliche und außersportliche Jugendarbeit. „Das wir diese Eigenständigkeit hinbekommen haben, das war das Highlight meiner Amtszeit als Jugendwart“ so Wittmann, der als erster Vorsitzender der Schwimmjugend 1973 gewählt wurde und später noch als Schwimmwart im Deutschen Schwimm-Verband aktiv war.

Damit war jedoch erst der Anfang gemacht und auch in den folgenden Monaten und Jahren noch viel Arbeit in die Deutsche Schwimmjugend zu investieren.

„Es war Pionierarbeit. Wir mussten erst einmal nachweisen, dass wir eine Bereicherung sein können. Dafür brauchten wir ein eigenes Profil. Wir wurden auch belacht und von einigen bekämpft. Der damalige Präsident Karg, der selbst einmal „Jugendschwimmwart“ war, hat nie verstanden, dass wir uns selbst führen und verwalten wollten. […] Die Jugend hatte plötzlich etwas zu sagen und war sehr laut, auch im Präsidium. Ich habe eingefordert, dass an allen Veranstaltungen an denen Jugendliche teilnehmen auch die Jugend mitwirkt. […] Damit habe ich mir und dem neuen Jugendausschuss nicht nur Freunde gemacht. Letztlich haben wir aber mit unserer Arbeitsleistung überzeugt. Auch die Jugendsachbearbeiter der Fachsparten haben hervorragende Arbeit geleistet und sich dadurch Anerkennung bei den Fachwarten erworben.“ erinnert sich Wittmann.

Die ersten Sachbearbeiter waren damals Günter Lingenau fürs Schwimmen (später Vizepräsident), Peter Strähle fürs Springen (später Springwart), Bodo Hollemann für Wasserball (später Wasserballwart und dann Präsident), Christine Schorn fürs Kunstschwimmen. Für die allgemeine Jugendarbeit waren Klaus Henter (später Präsident) und Jürgen Elsholz (jetzt Schwab) verantwortlich, für die Finanzen Klaus Streich (später DSV-Schatzmeister). Der Jugendausschuss war also auch damals schon eine Fundgrube für Funktionsträger.

Inhaltlich ging es in den Anfangsjahren vor allem um die Einführung von gleichartigen Jugendordnungen und einer allgemeinen Jugendarbeit in den Landesschwimmverbänden und Vereinen sowie die Ausbildung von Jugendleiter*innen, denn vor allem Frauen waren kaum in den Führungsgremien der LSV zu finden.

Auch Begleitmaßnahmen der Jugend bei großen Veranstaltungen, Förderungs- und Schutzmaßnahmen für die Jugendlichen in allen Fachsparten, jugendgerechte Wettkampfformen und die Sicherung von Finanzanteilen für die Jugendarbeit in den Fachausschüssen waren damals (wie heute) prägende Themen.

Die Einstellung eines hauptamtlichen Jugendsekretärs führte dann nochmal zu Reibereien mit dem DSV. Mit der Einstellung von Dieter Weyer im Jahr 1975 wurde aber auch dieses Ziel erreicht und somit die besten Voraussetzungen für die Jugendarbeit der nächsten Jahre geschaffen.

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